Entdecken Sie die Weserbrücke (auch Hindenburgbrücke) in Rinteln
Seit Anbeginn war der Weserübergang für Rinteln von zentraler Bedeutung, und schon vor der eigentlichen Stadtgründung wird an dieser Stelle im Jahr 1223 eine von den Schaumburger Grafen erbaute Brücke erwähnt. Sie war, nach Höxter, die zweite an der Weser überhaupt. Diese Brücke vermittelte unter anderem den damals rasch anwachsenden Landtransport zwischen dem Ostseeraum und dem Rheinland. Bald aber bekam der Rintelner Weserübergang starke Konkurrenz durch weitere Brücken in Minden und Hameln, sodass Rintelns anfängliche Bedeutung nachließ.
Bis in das 17. Jahrhundert gab es in Rinteln eine hölzerne Brücke, über die auch die wichtige Postroute von Bremen nach Kassel und Frankfurt führte. Dann wurde das hölzerne Bauwerk mehrmals durch Krieg oder durch den Druck von Eisschollen zerstört. Eine stabile steinerne Brücke war jedoch zu teuer. Mann behalf sich daher bis in das 19. Jahrhundert mit einer auf Pontons schwimmenden Schiffbrücke, die im Winter eingezogen wurde. Dann mussten von November bis März Fährboote genügen.
1821 geschah dabei ein schweres Unglück. Das Fährboot kenterte und 12 Menschen ertranken. Trotz inständiger Bitten bei der hessischen Landesherrschaft mussten die Rintelner noch ein Vierteljahrhundert warten, bis aus Kassel Geld für einen modernen steinernen Brückenbau kam. Zu diesem 1847 fertiggestellten Bauwerk gehören die heute noch vorhandenen beiden Auflager der Brücke mit ihren vier Sandsteinobelisken.
1927 erhielt die Brücke ihren heutigen eisernen Bogen. Hintergrund war der Bau einer elektrischen Eisenbahnlinie vom Bahnhof in der Nordstadt durch die Altstadt und weiter in das 20 Kilometer südlich gelegene Barntrup. Die Gleise dieser sogenannten Extertalbahn wurden auf der Straßenfahrbahn geführt, benötigten aber eine stabilere Brückenkonstruktion.
Im April 1945, vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, wurde sie gesprengt, aber schon 1946 als erste Straßenbrücke über die Weser wiederhergestellt.