Kennen Sie die Geschichte von Albrecht von Oheimb und seiner Tochter Moritziane?
Diesen stattlichen Herrensitz im Rokkokostil ließ um 1765 der Rintelner Festungsgouverneur und Generalleutnant Christian Albrecht von Oheimb errichten. Mit seinen beiden Seitenflügeln, die als Gästehäuser dienten, hat er ein schlossartiges Ausstehen. Seinen Namen hat der Parkhof von der fast einen Hektar großen Parkanklage hinter dem Gebäude.
Mit dem Parkhof verbindet sich eine wahre Geschichte erzählt, die sich in diesem Haus im Jahr 1771 zugetragen hat.
Der Erbauer, Albrecht von Oheimb, hatte acht Jahre zuvor als bereits fast 60-jähriger eine junge Frau geheiratet, von der er sich die Geburt eines Sohnes und Erben wünschte. Tatsächlich bekam die Gemahlin drei gesunde, reizende Kinder, alle drei jedoch Mädchen. Eine vierte Geburt stand kurz bevor, als Albrecht von Oheimb schwer erkrankte. Und während er fiebernd immer schwächer wurde, und seinem Ende entgegensah, brachte seine Ehefrau das ersehnte Kind zur Welt: Wieder ein Mädchen. Niemand wagte es dem Sterbenden das wahre Geschlecht zu sagen und man teilte ihm mit, es sei ein Junge, der ersehnte männliche Stammhalter. Auf die Frage, wie das Kind heißen sollte, nannte der Gouverneur den Namen Moritz, auf den das Kind in seinem Beisein auch tatsächlich getauft wurde.
Wider Erwarten, vielleicht auch bedingt durch das freudige Ereignis, erholte sich Albrecht von Oheimb wieder und lebte noch viele Jahre. Das Kind aber, über dessen Geschlecht man ihm schließlich doch Klarheit geben musste, nannte man nun kurzerhand Moritziane. Sie soll der ganze Stolz ihres Vaters gewesen sein. Ein Sohn wurde nicht mehr geboren.