Die Hexenteiche in Schaumburg - Ein Ort der Hexereiprozesse in Rinteln
Zwischen 1550 und 1680 wurden rund 400 Personen in der Grafschaft Schaumburg wegen angeblicher Hexerei hingerichtet. Die Hexereiprozesse, denen nicht nur Frauen, sondern auch Männer zum Opfer fielen, wurden auf den Dörfern von den herrschaftlichen Amtsgerichten geführt. In Schaumburg ließen manche Richter auf Bitten der Verdächtigten zur „Wahrheitsfindung“ die sogenannte Wasserprobe durchführen, weil nach überlieferter Glaubensvorstellung das Wasser das Böse abstoße, Hexen also schwimmen und Unschuldige dagegen versinken müssten. Bei der Wasserprobe wurden die „Inquisiten“ an einer Halteleine befestigt und unter den Augen der Gerichtsherren und zahlreicher Schaulustiger ins Wasser gelassen, wobei sie stets das von den Richtern gewünschte Ergebnis erbrachten. In den Protokollen heißt es jeweils zynisch: „schwimmt wie eine Gans“. Die Beschuldigten resignierten daraufhin zumeist und lieferten das zu Hinrichtung erforderliche „Geständnis“.
Die beiden Hexenteiche östlich der Schaumburg sind historisch überliefert und mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich Schauplatz dieser Schreckenstheater gewesen. Sie liegen etwas versteckt im Wald rund 50 Meter unterhalb des Weges.