Entdecken Sie die historische Höhenburg bei Steinbergen
Die Höhenburg auf einem Felsdorn mitten im Steinberger Pass sicherte seit etwa 1300 einen wichtigen Fernhandelsweg. Nur das Untergeschoss des Südteils geht auf das Spätmittelalter zurück. Der eigentliche Baukörper stammt aus der wirtschaftlichen und kulturellen Blütephase der Spätrenaissance um 1600. In dieser Zeit entstand auch der schlanke Treppenturm, der im 19. Jahrhundert erhöht und mit einem Zinnenkranz versehen wurde.
Die Arensburg, die sich seit ihrer Ersterwähnung im Besitz der Schaumburger Grafen befand, war nie Residenz, sondern diente in erster Linie als Erhebungsstelle für Abgaben, bzw. als Verwaltungsmittelpunkt eines Amtsbezirks von wenigen Dörfern. Diese Aufgaben übernahm ein zumeist juristisch ausgebildeter Amtmann, der zugleich Gerichtsherr war. Während der Hexenverfolgungen des 16. und 17. Jahrhunderts war die Arensburg Schauplatz mehrerer Prozesse und anschließender Hinrichtungen. Allein zwischen 1650 und 1670 wurden hier, unter anderem auf Betreiben von Juraprofessoren der Universität Rinteln, mehr als 20 angebliche Hexen verbrannt.
Zwischen 1816 und 1820 ließ der schaumburg-lippische Fürst Georg Wilhelm die bereits weitgehend verfallene Arensburg als Lustschloss ausbauen. Seine Gemahlin Ida veranlasste die Anlage des Landschaftspark, von dem noch einzelne, mächtige Solitärbäume und ein romantisierendes „Ruinenportal“ aus Tuffstein erhalten sind. Der Park, der früher ein wichtiger Anziehungspunkt des Luftkurortes war, ist heute leider nur noch teilweise zugänglich und weitgehend verwildert.
Nach dem Autobahnbau diente die Arensburg jahrzehntelang als Raststätte und Ausflugsrestaurant, später als Verwaltungszentrum einer Unternehmensgruppe. Seit 2012 steht das Gebäude leer.