Willkommen im Rintelner Ratskeller
Das prächtigste Gebäude des Marktes ist der Ratskeller, das frühere Rathaus der Stadt, dessen Anfänge in das 13. Jahrhundert zurückreichen. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Fassade im Stile der Weserrenaissance umgestaltet. Seit dem Auszug der Stadtverwaltung im Jahr 1900 dient das Gebäude als Restaurant und Veranstaltungsstätte.
Ratskeller, Fassade
Der Ratskeller, das frühere Rathaus, ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Im Kern stammt es aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. In der wirtschaftlichen Blütezeit Rintelns während der Renaissance, wurde das Rathaus jedoch fast vollständig erneuert.
Zunächst zum rechten, etwas kleineren Giebel. Er erhielt seine Fassade um 1550 und zeigt die wichtigsten Stilmerkmale der frühen Weserrenaissance. Typisch sind die Halbkreisförmigen Giebelaufsätze mit den angesetzten Kugeln. Sie gehen auf den berühmten Baumeister Jörg Unkair zurück, der auch die Schlösser in Stadthagen und Bückeburg gestaltete.
Auffallend sind die schneckenartig geschwungenen Giebelbekrönungen, sogenannte Voluten, dazu die aufgesetzten Spitzen, sogenannte Obelisken mit ihren goldenen Wetterfahnen. Bemerkenswert sind aber auch die wie Waffeleisen verzierten Ecksteine des Gebäudes.
Der große reichverzierte Standerker, die sogenannte Utlucht, kam 1609 als letztes Bauteil hinzu. Er zeigt das für die Weserrenaissance so typische Beschlagwerk, eine Art der Verzierung, die an eiserne Möbelbeschläge erinnert. Charakteristisch sind auch die beiden Hermenpilaster, zwei Halbfiguren, die die Fensterzone tragen.
Beide Gebäude dienten bis 1980 als Rathaus der Stadt. Seither befindet es sich in der Klosterstraße, nahe dem Museum.
Ratskeller, Wappen
Über dem Seiteneingang des Ratskellers auf der Seite des Kirchturms findet sich ein großer Wappenstein. Er zeigt das alte Rintelner Wappen, wie es etwa von 1580 bis 1939 Gültigkeit hatte.
Im Zentrum steht ein Stadttor mit zwei flankierenden Türmen über denen zwei Putten mit Pfeil und Bogen, sogenannte Amoretten, schweben. In der Mitte des Tores steht der Wappenschild des Schaumburger Grafenhauses, das Nesselblatt, im Vordergrund die Wellen der Weser.
1939, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges, feierte Rinteln mit großem Aufwand sein 700-jähriges Stadtjubiläum. Aus diesem Anlass wurde das Wappen, das den NS-Ideologen mit seinen bogenschießenden Amoretten zu barock und verspielt erschien, durch das heutige Wappen ersetzt.