Gut Echtringhausen - Die einstige Wasserburg in Westendorf
Die einstmalige Wasserburg Echtringhausen gehörte im Hochmittelalter zu den vielen befestigten Siedlungsplätzen, die die Gaugrafen zur Landsicherung anlegen ließen. Der damit belehnte Gefolgsmann war auch der Namensgeber. In Echtringhausen, früher „Ochteringhusen“, war also jemand mit dem Namen Ochteri ansässig. Fast 500 Jahre lang, von 1375 bis zu ihrem Aussterben in der Mitte des 19. Jahrhunderts, war die schaumburgische Adelsfamilie von Zerssen im Lehnsbesitz des Hofes.
Auszug aus der Dorfchronik Westendorf
Die ältesten Schreibformen von Echtringhausen sind 1080-1095 Ochtringhusen,
1287 Ugteringhusen, 1370 Ochtringhusen. Der Hof wurde von 1080 - 1375 Sitz der Familie von Ochteringhusen. Von 1375 - 1849 war bereits Dieterich von Zerssen Lehnsinhaber. Nach dem Tod des letzten Lehen Wilhelm Adolf Gottlieb von Zerssens Tod am 12.Juni 1849 erlosch die große Linie der von Zerssens. Neuer Lehensherr war ab September 1850 Karl Rivalier zu Meyserburg. Nach der Beseitigung der Lehneigenschaft wurde das Gut an 22.11.1852 an Conduktor Augus Anton Ludewig Rehse. Obwohl Rehse noch 1856 die Wassermühle auf den Grundmauern der alten Mühle neu erbauen ließ, verkaufte er das Gut Echtringhausen am 8.04.1857 an Heinrich Anton Requardt, dessen Nachkommen es noch heute besitzen.
Das Gut war zu der Zeit noch komplett von Wasser umgeben. Eine Zugbrücke vermittelte den Weg von Osten. Nach allmähliche Trockenlegung der Graft begann im 19. Jahrhundert eine rege Bautätigkeit. So wurde Anfang 1880 Jahre die Fachwerkscheune und das Backhaus neu errichtet. Die Mühle wurde um 1900 als Wohnzwecke erweitert. Das Haupthaus bekam einen typischen historischen Dachstuhl und wurde im Inneren im Jugendstil verändert. Um 1920 wurde die Leibzucht erbaut. 1937 ließ Wilhelm Karl Heinrich Rinne die heutigen landwirtschaftlichen Nutzgebäude errichten, die den Hof U-förmig umschließen und miteinander verbunden sind.
Wetter
