Erfahren Sie mehr über die Kirche St. Petri et Andreae zu Hohenrode
Die Hohenroder Kirche soll der Sage nach zu den neun Kirchen gehören, die von einer Edelfrau namens Hildburg im 9. Jahrhundert gegründet wurden. Hildburg gilt auch als Stifterin des Klosters Möllenbeck. Von der ersten, vermutlich hölzernen Kirche in Hohenrode blieb nichts mehr erhalten. An ihrer Stelle erhebt sich der heutige Bau, geweiht im Jahr 1172 durch den Bischof von Minden. Damals war die oberhalb des Dorfes gelegene Burg Hohenrode ein Machtzentrum der Grafen von Roden in ihren Auseinandersetzungen mit den Schaumburger Grafen.
Die Kirche erhielt in der Folgezeit verschiedene bauliche Ergänzungen, so wurde der Chorraum 1491 etwas geräumiger neu errichtet. In dieser Zeit entstand auch das Tabernakel, eine ursprünglich verschlossene Wandnische im Altarraum, die zur Aufbewahrung der geweihten Hostien diente. In ihrem Giebelfeld trägt sie das Kreuz des Hl. Andreas, dem die Kirche geweiht ist. Der 1506 nach einer Zerstörung neu errichtete Westturm zeigt mit seinen Schießscharten, dass das Gotteshaus in Kriegs- und Fehdezeiten auch als bewehrter Fluchtort dienen konnte. Bis zur Reformation befand sich die Hohenroder Kirche im Besitz des Klosters Möllenbeck, das den Gottesdienst durch einen Vikar versehen ließ.
Aus evangelischer Zeit stammt das 1740 gemalte Altarbild mit der Kreuzigungsszene. Es ist ein Werk von I. C. Woltemathe, von dem auch die beiden großen Bilder an der Nordseite des Altarraums in der Rintelner Nikolaikirche in Rinteln stammen. Bemerkenswert ist außerdem die 1749 vom hannoverschen Hof-Orgelbaumeister und Arp Schnittger-Schüler Christian Vater (1679 – 1756) angefertigte Orgel. Sie befand sich ursprünglich in der Kirche von Gestorf bei Hannover und wurde 1824 nach Hohenrode verkauft. 1986 wurde die Orgel einer umfassenden Restaurierung unterzogen, sodass sie heute wieder für Gottesdienste und gelegentliche Orgelkonzerte zur Verfügung steht.
Einige Grabsteine rund um die Kirche erinnern noch an den alten Friedhof. Wegen der beengten Situation im Dorf verlegte ihn die Gemeinde 1907 auf das Gelände „auf dem Kampe“.