Das Dorf an der alten Grenze
Westendorf mit seinen rund 300 Einwohnern und 72 Wohnhäusern liegt am Südhang des Wesergebirges. Das Dorf teilt sich in drei Siedlungsbereiche: das Kerndorf, die Westendorfer Landwehr und Gut Echtringhausen. Von der Weser ausgehend wurde der Hang gerodet und besiedelt. Somit ist Echtringhausen, das auf einem hochwassersicheren Sporn der Weserterrasse liegt, wohl die älteste der drei Siedlungsstellen.
Jahrhundertelang war Westendorf ein Grenzdorf. Am Westrand seiner Gemarkung berührten sich im Hochmittelalter zwei regionale Herrschaftsgebiete, sogenannte „Gaue“, zwischen denen natürliche Hindernisse wie Bachläufe oder Gebirgszüge, an anderen Stellen aber auch eigens angepflanzte Dornenhecken („Knicke“) ein unbefugtes Durchqueren mit Fuhrwerken oder Pferden unmöglich machten. Diese „Landwehren“ galten der Abwehr räuberischer Banden oder feindlicher Streitmächte und begrenzten den Verkehr auf mit Wachthaus und Schlagbaum gesicherte Durchlässe.
Anders als Echtringhausen und die Westendorfer Landwehr erfolgte die historische Entwicklung des Bauerndorfes Westendorf in starker Abhängigkeit von dem benachbarten Deckbergen. Die dortige Kirche bildete den sozialen Mittelpunkt der Umgebung und der erstmals 1287 erwähnte Ortsname Westendorf bezieht sich auf die Ortslage westlich des Kirchdorfes Deckbergen.
Weitere Informationen befinden sich in der 2006 erschienenen Dorfchronik Westendorf, die über die Dorfgemeinschaft Westendorf e.V. bezogen werden kann.